
Was Mann über Kragen wissen sollte
Die verschiedenen Kragenformen
Turndown Collar
Der „Turndown Collar“ ist der verbreiteste Hemdkragen. Hierzulande nennt man ihn auch den „breiten Umlagekragen“. Seine Unauffälligkeit ist Segen und Fluch zugleich. Im Business geschätzt ist dieser Kragen sehr häufig anzutreffen, jedoch verschafft er weder dem Hemd noch dem Träger besondere Aufmerksamkeit.
Sowohl die die Länge, als auch der Abstand der Kragenspitzen kann variieren wobei die Vertreter der extrem langen Kragenspitzen seit den späteten 60er Jahren aus dem Mainstream verschwunden sind. Unter diesen Sammelbegriffbegriff fallen auch alle typischen Kragenarten beispielsweise der Kentkragen der und der Haifischkragen. Charakteristisch für den Turndown Collar sind die geraden, spitz zulaufenden Kragenenden.
Cutaway Collar
Diesen kennt man auch unter dem Namen Spread Collar, in Deutschland wird er zudem Kent- Kagen, „Haifisch- oder Spreitzkragen genannt. Den Namen Cutaway Collar hat dieser elegante Kragen aufgrund seiner „beiseite“ geschnittenen Kragenspitzen.
Diese Kragenform entstand in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Cutaway Collar geht auf George, den ersten Duke of Kent zurück, der (so wird es berichtet) nach einer Möglichkeit gesucht hat, einen großen Krawattenknoten (wie den seinerzeit sehr verbreiteten doppelten Windsorknoten) zu tragen, ohne sich dabei beengt zu fühlen.
Für Gentlemen, die gerne dick gefütterte, breite Krawatten oder größere Krawattenknoten mögen, ist dieser elegante Kragen die erste Wahl.
Der Trick mit dem Hals
Oft sind es die kleinen Nuancen, die einem Gentleman das besondere Tragegefühl geben, oder optisch besonders gut harmonieren. Ein breiter Kragen bedeckt beispielsweise mehr vom Hals und erlaubt breitere Krawattenknoten. Diese Art Kragen verkürzt zudem einen langen Hals optisch. Sollten Sie einen kurzen Hals haben, so wird Dieser durch einen schmalen Kragen optisch etwas gestaucht.
Besondere Kragenformen
„Besonders“ ist hier vielleicht nicht ganz angebracht. Vielleicht sind es eher die Kragenformen, welche man nicht so oft sieht – vielleicht gerade deshalb ein Grund, sich damit zu beschäftigen.
Sie kennen meinen Leitspruch „haben Sie Mut“, von daher ist es nur zu verständlich, daß die folgenden Erläuterungen etwas ausführlicher sind.
Fangen wir mit dem Button-Down-Kragen (übersetzt: „heruntergeknöpft“) an. Dieser Kragenwird oft als sportlich und lässig gesehen. Viele Gentlemen bevorzugen es, diesen Kragen ohne Krawattenknoten zu tragen. An den Kragenspitzen befinden sich jeweils kleine Knöpfchen mit denen die „Kragenschenkel“ befestigt sind. Wie bei der legendären Reverso von Jaeger-Le-Coultre hat dieser Kragen seinen Ursprung im Polosport. Seinerzeit konnte so der Kragen der britischen Polospieler beim Reiten perfekt in Form bleiben.
Sie können diesen Kragen mit oder ohne Krawacatte tragen – sogar mit oder ohne Sakko. Ihnen ist es überlassen, welchen Stil Sie erreichen wollen. Der Zweck der angepinnten Kragenspitzen ist, die Aufmerksamkeit vom Gesicht abzulenken und damit den Fokus auf die Krawatte zu legen – falls sie denn vorhanden ist.
Wenn Sie ein Mann mit einer runden Gesichtsform sind, dann ist dieser Kragen für Sie sehr geeignet, da er Ihre gesamte Erscheinung etwas schlanker erscheinen lässt. Falls Sie eine eher schmale Gesichtsform haben, könnte dieser Kragen eine ungewöhnliche Wahl sein, die womöglich vom Betrachter als extrem empfunden wird. Bisweilen und in einigen Kreisen gilt der Button-Down-Kragen als weniger passend oder förmlich als die knopflose Variante. Hier gibt es eine Alternative um die Förmlichkeit zumindest zu simulieren und dennoch die Vorteile des festgeknöpften Kragens zu haben: die „hidden buttons“. Bei diesem Kragen handelt es sich um eine modernere Adaptation, die versteckte Knöpfe unter den Kragenschenkel verwendet, um den typischen Button Down Effekt zu erzielen. Die Knöpfe werden auf dem Brustteil des Hemdes fixiert und bleiben somit exzellent versteckt.
„I’d like to take you back to a time they call the 80ies. Some of you might remember those years: tasteless fashion, synthesizer music and wall street crash“ Bisweilen leite ich so einen Rückblick ein, wenn ich Vorträge halte. Nun sind die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts damit vielleicht etwas überzeichnet, aber im Hinblick auf „Wall Street“ gibt es das klassische Bankerhemd in Blau mit weißem Tab-Kragen und Faltmanschetten – Herr Gekko lässt grüßen.
Dieser Kragen ist nicht erst seit den 80ern ein Liebhaberkragen unter den Klassikern. Er passt zu allen formellen Anlässen, sollte jedoch nie ohne Krawatte getragen werden. Hierzu eignen sich besonders die schmalen Krawattenknoten wie beispielsweise der Pratt/Shelby, der halbe Windsor oder der Windsorknoten. Das charakteristische Merkmal dieser außerordentlichen Kragenform ist der „Tab“, welcher der Namensgeber ist. Dieser Tab – oder besser die Schlaufe – verbindet die beiden Kragenspitzen miteinander, indem diese mit einem Knopf zusammengehalten werden. Alternativ kann der Tab auch eine Art „Sicherheitsnadel“ sein. John Lennon trug dergleichen Kragen zu Beginn seiner Karriere mit den Beatles wie auf einigen Bildern zu erkennen ist.
Bei dem Attachable oder „stiff“ collar“ handelt es sich um einen austauschbaren Kragen Früher war der abnehmbare Kragen eher eine Zweckmäßigkeit als ein individueller Style. Der Kragen und bisweilen auch die Manschetten waren abnehmbar und somit separat zu reinigen. Blieb das Hemd “ungereinigt”, so wurde mindestens der Kragen – das am Meisten strapazierte Teil – gewaschen. Mein Urgroßvater pflegte seine Kragen in der nahegelegenen „Stadt“ zu kaufen und er war damit auf der Höhe der Zeit. Heute sind die „attachable collars“ ein äußerst individuelles Merkmal für maximale Individualisten – ich vermeide hier ganz bewusst den Begriff „Dandy“.
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