Reverso – endlich! Ladies and Gentlemen, es hat ein wenig gedauert, aber heute darf ich Ihnen mitteilen: das Warten hat sich gelohnt. Worum es geht? Nun gestatten Sie mir, daß ich etwas weiter aushole: es war Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts – ich begann gerade meine Vorliebe für Armanduhren zu entdecken – als ich eine Werbeanzeige in der Zeitschrift „Capital“ sah in der die Uhr zu sehen war, von der ich Ihnen heute berichten will. Es geht um eine der berühmtesten Armbanduhren überhaupt – die Reverso von Jaeger-LeCoultre. Es sollte mehr als dreißig Jahre dauern, bis ich endlich diese Uhr mein Eigen nennen konnte – aber dazu später mehr. Der erste Eindruck hatte meine Neugierde geweckt und ich begann, mich näher mit dieser außergewöhnlichen Uhr zu beschäftigen.
Zur Geschichte
Wir schreiben das Jahr 1931. Die verspielten, schwungvollen floralen Linien des Jugendstils, der noch das erste Jahrzehnt des Jahrhunderts dominiert hatte, waren schon seit einigen Jahren der nüchternen Linienführung des Art Déco gewichen.
Ebenfalls – bereits seit mehr als einem Jahrzehnt – wurde die Taschenuhr durch Uhren, die am Handgelenk getragen wurden, abgelöst.
Eine bemerkenswerte Anekdote – insbesondere da in unseren Tagen Armbanduhren häufig als Herrenaccessiore gesehen werden: da die Zahl der weiblichen Angestellten ab den 1880er Jahren kontinuierlich zunahm und bis zur Jahrhundertwende auf über 400.000 anstieg, benutzten Frauen Uhren zunehmend weniger als Schmuckuhr sondern insbesondere im kaufmännischen Bereich – damals vorwiegend als Bürokräfte, im Post- und Schuldienst sowie als Angestellte im medizinischen Bereich als Teil ihrer Arbeitsausstattung. Selbstverständlich sollten die Uhren auch beim Sport getragen werden – für die Polospieler jener Tage – besser gesagt für deren Uhren – war dies eine echte Herausforderung, zu häufig wurde das Glas der Armbanduhr bei dem dynamischen – und nicht immer ungefährlichen Sport – beschädigt.
Die revolutionäre Lösung war bestechend einfach: man baut eine Uhr, bei der das Gehäuse gewendet werden kann, sodaß das empfindliche Glas sicher geschützt wird. Seitdem sind nun fast hundert Jahre vergangen. Die Reverso blieb dabei stets ihrem raffinierten Design treu; selbstverständlich gab es in dieser Zeit eine Reihe von Variationen die jedoch den einzigartigen Charakter nie verfälschten. Die harmonische rechteckige Geometrie und die klare Linienführung verkörpern Art Déco in seiner reinsten Form. Das außergewöhnliche Design des Wendegehäuses und die besondere – dreieckige – Form der Bandanstöße scheinen nahtlos in das Armband überzugehen. Das einzigartige Gehäuse passt so perfekt in seine Halterung, dass auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, dass es gewendet werden kann. Im Laufe der Jahre gab es wie bereits erwähnt zahlreiche Variationen der Reverso – sowohl im Hinblick auf die eingesetzten Werke in unterschiedlichen Ausführungen mit verschiedensten Komplikationen als auch auf die Gehäuseausführungen. Hier seien unter Anderem die Modelle „Squadra“, bei der das ursprünglich rechteckige Gehäuse (der Name sagt es) quadratisch ist, „ultra thin 1931“ die unter jede noch so eng geschnittene Manschette passt und besonders spannend die „Duo“ Modelle: hier wird die durch das Wenden zum Vorschein kommende Rückseite zum zweiten Ausdruck der Zeit: entweder mit einer zweiten Zeitzone (Duoface) oder einem anderen Stil (Duetto). So hat der Träger der Reverso die Möglichkeit, sie an verschiedene Outfits oder Zeitzonen anzupassen.
Aber auch ohne „Duo“ ist die Rückseite des Wendegehäuses der Reverso, die ursprünglich eine rein funktionale Lösung war, heute die ideale Projektionsfläche für die verschiedensten Kunsthandwerker, die mit persönlichen Gravuren, Emaillierungen, und Miniaturmalereien die Reverso zu einem individualisierten Kunstwerk machen.
As time goes by
In den vergangenen dreißig Jahren, in denen ich ein steter Bewunderer der Reverso war ergab sich nicht die Gelegenheit sie mein Eigen zu nennen – mal fehlte es angeboten, meist jedoch an den Mitteln – andere Dinge hatten Vorrang, dennoch war es jedes Mal ein Erlebnis, sie auf Bildern oder in Filmen zu erkennen. Gerne denke ich hier an das Cover von „This way up“ von Chris de Burgh oder im Film „Die Thomas Crown Affäre“ mit Pierce Brosnan, der dem Vernehmen nach im Privatleben ebenfalls ein Liebhaber dieser besonderen Uhr ist. Als es dann soweit war, fiel meine Wahl auf eben dieses Modell von Herrn Crown – die Reveso Duoface 270.2.54 in Rosegold. Endlich, nachdem es Jahrzehnte gedauert hat! Fazit: jede Reise findet einst ihr Ende – ganz gleich wie weit der Weg sein sollte.
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