
Gentlemen, hier geht es um Ihr allmorgentliches Ritual. Viele von Ihnen haben sicherlich eine langjährige Erfahrung rund um alles, was die Rasur betrifft – vielleicht gibt es aber dennoch das Ein oder Andere, was Sie Nützliches erfahren können. Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich hierbei in erster Linie mit der Nassrasur.
Die beste Voraussetzung für eine perfekte Rasur – hierzu gibt es einige einfache Tips:
Verwenden Sie keinen Rasierschaum aus der Dose. Ich ziehe hier gerne mal den Vergleich zwischen echter Schlagsahne und Sprühsahne – das merken Sie sofort. Ähnlich ist es bei Rasierschaum. Vergleichen Sie einmal den Schaum der entsteht, wenn Sie Rasierseife oder Rasierschaum mit einem Pinsel aufschäumen und dem aus der Dose. Verreiben Sie ihn zwischen den Fingern und Sie werden sofort wissen, wovon ich rede.
Die Haut sollte zuvor mit warmen Wasser behandelt worden sein. Hervorragend ist hier die morgendliche Dusche aber auch ein heißes Bad ist perfekt. Versuchen Sie mal die klassische und bisweilen aufwendige Methode: schäumen Sie etwas Rasierschaum auf, nehmen Sie ein Tuch, das Sie zuvor in heisses Wasser gelegt haben. Wringen Sie das Tuch aus und legen Sie dieses feuchtwarme Tuch auf das die eingeschäumten Gesichtspartien. Lassen Sie das Tuch etwa zwei Minuten aufliegen. Wenn Sie dabei an einen klassischen Rasiersalon aus vergangenen Jahrhunderten denken, so liegen Sie – zumindest was die Methode anbelangt – genau richtig. Diese Prozedur lässt die Barthaare weicher werden und der Schaum hilft in dieser Kombination besonders gut, die Haare aufquellen zu lassen. Wenn Sie das Tuch entfernen, sollten Sie die Haut nochmals nachschäumen.
Für die Rasur stehen Ihnen mehrere verschiedene Optionen zur Verfügung:
Systemrasierer – oft als Mehrklingensysteme anzutreffen – sind momentan sehr verbreitet und beliebt. Diese Rasierer bieten einige Vorteile wie beispielsweise eine einfache Handhabung, eine geringere Verletzungsgefahr (im Vergleich zu dem nachfolgend beschriebenen Rasierhobel oder Messer), die Klingen sind häufig mit integrierten Mitteln zur Hautpflege kombiniert, die Klingen sind praktisch überall erhältlich. Die Systemrasierer haben jedoch auch einige Nachteile: im Vergleich zu den herkömmlichen Rasierklingen wie sie seit fast hundert Jahren bekannt sind schlagen die Kosten für Systemrasierer mit mehreren Klingen oft höher zu Buche – die Kosten pro Rasur sind bisweilen auf lange Sicht erheblich höher, die Rasur ist oft nicht so gründlich und präzise, die Klingen der verschiedenen Anbieter sind oft nicht austauschbar und die Konturen sind nicht einfach exakt zu rasieren.
Der klassische Rasierhobel: den Namen hat dieses Utensil daher, daß die ersten Hobel keilförmige Klingen, vergleichbar mit einem Tischlerhobel besaßen. Die Rasierhobel wie wir sie heute kennen wurden von dem Amerikaner Gillette erfunden und patentiert. Bisweilen werden Rasierhobel auch Sicherheitsrasierer genannt im Englischen nennt man sie Safety Razor. Den Siegeszug traten die Hobel im ersten Weltkrieg an, wo sie von den Soldaten aufgrund ihrer im Vergleich zum Rasiermesser einfachen Handhabung an der Front verwendet wurden.
Zwar ist der Rasierhobel hierzulande nicht mehr so verbreitet wie früher, bietet er dennoch viele Vorteile gegenüber den mittlerweile verbreiteten Systemrasierern: die Klingen sind wesentlich günstiger und die Rasur ist häufig viel glatter. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Hobel zerlegbar und somit sehr einfach zu reinigen sind.
Dann gibt es noch die klassischen Rasiermesser mit offener Klinge. Dieses Thema ist jedoch so umfangreich, das Sie hierzu in einem der folgenden Beiträge mehr lesen können.
Ein paar Tips für die eigentliche Rasur:
Rasieren Sie Wangen und Hals zuerst, das Kinn und die Oberlippe zum Schluss. In diesem Bereich ist die Haut besonders empfindlich und die Barthaare sind bisweilen besonders hart. Je länger Schaum oder Creme hier einwirken, desto besser das Rasurergebnis.
Spülen Sie die Klinge während der Rasur öfter mit warmen oder besser noch heißem Wasser aus. Wenn die Klinge verstopft oder zugesetzt ist, reduziert sich die Rasurqualität. Verwenden Sie zur Reinigung niemals Büsten oder Ähnliches.
Nach der Rasur verwenden Sie zur Reinigung des Gesichts zuerst warmes Wasser um Seifen- und Haarreste zu entfernen, danach mit kaltem Wasser um die Poren zu schließen.
Aftershave erfrischt und desinfiziert die Haut, falls Sie empfindliche Haut haben, verwenden Sie Aftershave Balm.
Die Haut sollte gespannt sein – das hilft, Verletzungen zu vermeiden. Wenn Sie die Haut spannen gleitet die Klinge besser, die Barthaare richten sich auf und die Rasur wird gründlicher. Oft stellt sich die Frage, ob man mit oder gegen den Strich rasiert. Die Entscheidung hängt von der Empfindlichkeit Ihrer Haut ab: falls Ihre Haut empfindlich ist oder Ihre Barthaare leicht einwachsen, so sollten Sie sich mit dem Strich rasieren. Falls Ihre Haut weniger Empfindlich ist, können Sie gegen den Strich rasieren. Die Barthaare werden dadurch dichter an der Wurzel abgeschnitten und die Rasur wird dementsprechend gründlicher.
Rasiercreme, Seife & Pinsel
Damit Sie Rasiercreme und Rasierseife benutzen können benötigen Sie einen Pinsel. Obgleich es mittlerweile sehr gute Rasierpinsel mit synthetischen Borsten gibt, so ist für die Rasur zuhause ein Pinsel mit Dachshaar die erste Wahl. Wenn Sie Reisen empfiehlt sich jedoch durchaus ein Pinsel mit Kunstborsten. Sie können Seife oder Creme im Handteller, in einem Tiegel oder direkt auf der Gesichtshaut aufschäumen – finden Sie einfach heraus, was Ihnen am besten liegt.
Für die Pflege Ihrer Rasieruntensilien gibt es einige wenige Ratschläge: lagern Sie den Rasierhobel niemals feucht und luftdicht, er würde sonst zu einer Brutstätte von Bakterien werden. Den Rasierpinsel sollten Sie ebenfalls trocken und unverpackt lagern, da er sonst faulen kann.