
Der Stresemann ist benannt nach dem Reichskanzler und Außenminister Gustav Stresemann , der es Leid war, zwischen seinem Büro und dem Reichstag immer genötigt zu sein, seinen Anzug zu wechseln – zur Zeit der Weimarer Republik war der Cutaway im Reichstag Pflicht. Der Politiker tausche das Jackett des Cutaway gegen ein kürzeres, einreihiges Jackett mit steigendem Revers und beließ die dazugehörige Weste nebst gestreifter Hose. Den Stresemann trug man im Büro und zu festlichen Tagesanlässen. Er besteht demnach aus einem grauen oder schwarzen Sakko welches in der Regel ohne Schlitze ist, einer grauen Weste und einer gestreiften Cut Hose. Obgleich zu besonders festlichen Anlässen ein Cutaway oft passender ist, kann der Anzug durchaus zu festlichen Tagesanlässen wie zum Beispiel Empfängen, Taufen oder Trauungen getragen werden.
Gustav Stresemann trug den nach Ihm benannten Anzug übrigens zum ersten Mal am 1. Dezember 1925 in London anlässlich der Unterzeichnung der Verträge von Locarno.