Ladies and Gentlemen,
der heutige Beitrag behandelt eine bedeutende Frage: „wie geht Mann mit dem untersten Kopf der Weste um?“
Vorab einige Überlegungen zu diesem Thema: vielleicht haben Sie schon einmal etwas von „…manchmal, immer, niemals“ gehört? Betrachten wir einmal ein Jackett (oder eine Weste), welche drei Knöpfe (z.B. Jackett) oder mehr (z.B. Weste) haben – den ersten Knopf können Sie manchmal schließen, den Zweiten immer und den Dritten niemals.
Eine Geschichte aus der Geschichte
Im Hinblick auf den Grund dieser Handhabung hatte ich vor einigen Jahren die Geschichte eines Königs gelesen, dessen Umgang mit dem letzten Knopf seinerzeit von seinen Höflingen kopiert worden sein soll.
Mein erster Gedanke galt in diesem Zusammenhang Mister George Bryan Brummell genannt „Beau“, der mit Fug und Recht als der erste „Dandy“ in der Geschichte des Stils bezeichnet werden kann. „Beau“ war seinerzeit ein bedeutender „Influencer“ des Königs George IV und ganz London war begierig zu erfahren, welche extravaganten Gewohnheiten dieser Gentleman in jenen Tagen kultivierte.
Beaus Erscheinung war seinerzeit von einer ganz besonderen Eleganz, er machte in jenen Tagen den Schnallenschuh bekannt – alle Dandies seiner Zeit machten es ihm gleich.
Mr. Brummell war in den Modefragen seiner Epoche „die“ Autorität. Sollte er das Schuhwerk eines anderen Gentleman nicht mögen, so warf Dieser seine Schuhe sofort weg und kaufte sich, was immer „Beau“ trug. Berühmte Persönlichkeiten gerieten in den Bann seines Stils. So soll Lord Byron etliche Nächte vor einem Spiegel damit verbracht haben um hinter das Geheimnis von Brummells Art, den perfekten Krawattenknoten zu binden, zu kommen.
Brummel und die Sache mit dem König
Kommen wir zurück zum englischen Königshaus. Zu den Verehrern Brummels gehörte der Prinz von Wales, der sich selbst auch für einen sehr eleganten jungen Mann hielt.
Beau Brummel verkehrte an dem Hof des Prinzen und erhielt seinerzeit auch nicht unerhebliche finanzielle Mittel von Diesem.
„Beau“ war sich jedoch seiner eigenen Autorität bald so sicher, daß er anfing, Scherze über die Körperfülle des Prinzen zu machen und begann, seinen Gastgeber als „Big Ben“ zu titulieren.
Nach damaliger Auffassung sollte ein Dandy unbedingt über eine ansehnliche Figur verfügen, sodaß Brummels Scherze eine Majestätsbeleidigung der besonderen Form darstellten,
Bei einem Dinner waren die Dienstboten einmal zu langsam, und Brummell sagte daraufhin zum Prinzen: „Nun läute doch, Big Ben.“
Der Prinz tat dies, doch als der Diener eintrat, befahl er Diesem, Brummell die Tür zu zeigen, und er ließ ihn niemals wieder vor.
Was lernen wir daraus? Ein König ist immer ein König!
Diese Geschichte (und viele Andere) las ich vor vielen Jahren in dem Buch „Die 48 Gesetze der Macht“, das ich Ihnen als sehr interessante Lektüre empfehlen möchte.
Edward VII
Nun – so gerne ich den vorangegangenen Abschnitt geschrieben habe – Mr. Brummel hat leider nichts mit dieser Begebenheit aus dem Königshaus zu tun.
Tatsächlich gibt es Berichte über Edward VII. der von 1906 bis 1910 regierte: seine Majestät war ebenfalls etwas fülliger und – so wird es berichtet – begann damit, den untersten Knopf seiner Weste aus Pass- und Bequemlichkeitsgründen offen zu lassen.
Aus Respekt vor ihm oder um es ihm gleich zu tun, gingen auch die Mitglieder des britischen Hofs und nach und nach alle Engländer sowie die Einwohner der britischen Kolonien dazu über, den unteren Knopf geöffnet gelassen.
An dieser Stelle sei gesagt, daß es wohl niemals in ergründet werden kann, ob diese Anekdote der Grund für die Behandlung des letzten Knopfes, oder nur eine gefällige Erzählung ist.
Als Leserin oder Leser meines Blogs wissen Sie vielleicht, daß die Werte des GentlemanClub auf Mut und Toleranz fußen.
Es liegt mir daher fern, an dieser Stelle Dogmen zu verbreiten – verstößt dies in eklatanter Weise gegen das Toleranzgebot dieses Blogs. Ehrlicherweise muss ich jedoch auch eingestehen, daß mit dem zweiten Wert „Mut“ dieses Thema auch nicht zufriedenstellend abgeschlossen werden kann.
Ich erlaube mir an dieser Stelle den Rat: lassen Sie den Knopf geöffnet – die Falten im Bauchraum, welche bei einem geschlossenen Knopf entstehen (ganz gleich wie sportlich Sie sind) tragen nicht zu einem eleganten Gesamtbild bei.
Mein Rat daher: lassen Sie den Knopf offen und sehen sie gleichermaßen elegant und entspannt aus.
Immer einen Blick wert: die “Lexikon Reihe”
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